„Was man teilweise in den Social Media liest oder welche Gespräche man in letzter Zeit mitbekommt, ist teilweise unfassbar. Da werden die absurdesten Dinge über Flüchtlinge behauptet, die einfach völlig unreflektiert wiederholt und weiterverbreitet werden“, erklärt das Binger SPD-Vorstandsmitglied Rouven Winter. „Zu den absurdesten Dingen gehören Gerüchte, wie etwa das Urinieren ins Obstregal im Supermarkt oder das Auffressen einer Ziege im Streichelzoo. Alles nachweislich falsch, auch völlig abwegig und trotzdem wird es verbreitet“, ergänzt SPD Pressesprecher Sebastian Hamann. Darüber hinaus gäbe es zahlreiche Behauptungen über Flüchtlinge, die sich scheinbar schon etabliert hätten. „Es ist aber eben nicht so, dass Flüchtlinge krimineller seien, jede Kriminalstatistik beweist, dass diese Behauptung unwahr ist“, erklärt der stellv. SPD Vorsitzende Philipp Staudinger. „Es ist auch unwahr, dass Flüchtlinge mehr Geld bekommen als Rentner oder Hartz IV Empfänger. Genau das Gegenteil ist der Fall“, so Winter. „Es stimmt auch nicht, dass Deutschland die meisten Flüchtlinge aufnimmt. Im Vergleich zur Bevölkerung nimmt Deutschland nicht mal in Europa die meisten Flüchtlinge auf“, so Hamann. Dies sind nur einige Beispiele der „Fakten statt Vorurteile“ Kampagne, die die SPD in Bingen nun gestartet hat. „Wir gehen damit sehr offen auf die Straße und wollen über bekannte Vorurteile mit den Bürgern am Infostand ins Gespräch kommen. Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich und nicht immer angenehm. Aber wir müssen hier klar stehen. Vorurteile dürfen nicht unwidersprochen bleiben“, so Winter. Die SPD hat daher schon einige Infostände in der Binger Innenstadt veranstaltet und plant weitere. Außerdem ist eine Podiumsdiskussion mit Experten am 19. Januar geplant, zu der alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind. „Vorurteile sind eine Blockade für Integration. Wenn wir wirklich Integration wollen und auch zurecht erwarten, dann müssen wir sie auch zulassen wollen“, so Staudinger abschließend.
