Alle erforderlichen Vorbereitungen mit Hilfsorganisationen treffen

„Da die Zahl der Menschen, die unser Land und damit auch unsere Stadt erreichen, unverändert groß und dennoch nur schwer zu prognostizieren ist, kann auch Bingen sehr kurzfristig vor der Herausforderung stehen, eine große Anzahl an Flüchtlingen sofort unterbringen zu müssen“, erklärt SPD-Pressesprecher Sebastian Hamann. Die zur Zeit  vorgelegten Zahlen für Bingen ließen befürchten, dass es noch in diesem Jahr nicht mehr möglich sein wird, alle Menschen dezentral in Wohnungen unterzubringen.

Nach Informationen der Sozialdemokraten habe die Stadt Bingen bisher keine gemeinsamen Vorbereitungen mit den Hilfsorganisationen für eine Unterbringung von Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern in größeren Unterkünften getroffen.

„Daher beantragen wir, dass die Verwaltung sehr zeitnah mit allen Hilfsorganisationen in Bingen in Kontakt tritt und einen geeigneten Maßnahmenkatalog zur kurzfristigen Unterbringung von Flüchtlingen in einer größeren Personenzahl erstellt“, so SPD-Geschäftsführer Rouven Winter.

Dabei gelte es geeignete Räumlichkeiten auszuweisen, Material zur Einrichtung der Unterkünfte vorzuhalten bzw. zu beschaffen und die Sicherstellung von Nahrungsmitteln und Getränken sowie Hygieneartikeln auch außerhalb der Geschäftszeiten, insbesondere an den Wochenenden, zu organisieren.

„In Anbetracht der Tatsache, dass Binger Hilfskräfte bereits heute im Einsatz in Flüchtlingsunterkünften sind, blicken wir mit Sorge auf die personelle Situation mit zunehmender Dauer der Flüchtlingskrise, da die persönliche Belastung der ehrenamtlichen Helfer schon jetzt enorm ist“, betont Hamann.

Deshalb beantragen die Sozialdemokraten zudem Schulungen für Ehrenamtliche, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren wollen, anzubieten, die sich konkret mit der Unterstützung der Hilfsorganisationen in diesem Bereich beschäftigen.

„Für die Mithilfe beispielsweise bei der Essensausgabe gilt es hygienische aber auch kulturelle Anforderungen zu beachten“, stellt Winter klar. „Darauf müssen die Ehrenamtlichen vorbereitet werden, damit sie im „Einsatz“ entsprechende Kenntnisse und Vorraussetzungen vorweisen können und letztlich nicht überfordert sind.“ Ohne das hohe Maß an ehrenamtlichem Engagement werde die Herausforderung nicht zu meistern sein.„Hierbei müssen die Ehrenamtlichen unterstützt werden und dürfen nicht ins kalte Wasser geworfen werden“, so Winter. Dazu seien Schulungen zwingend notwendig.

Niemand wisse, wie sich die Situation entwickeln und ob ein solcher Fall in Bingen tatsächlich eintreten wird. „Großunterkünfte in unmittelbarer Nachbarschaft wie in Alzey und Bad Kreuznach zeigen jedoch, dass diese real und wahrscheinlich sind“, mahnt Hamann dringend zu handeln gerade mit Blick auf die sinkenden Temperaturen. Bingen vertue sich nichts, sich vorzubereiten. Es wäre aber fatal, unvorbereitet mit einer solchen Ausnahmesituation konfrontiert zu werden.

„Daher plädieren wir dringend dafür, in engem Kontakt mit den Hilfsorganisationen alle erforderlichen Vorbereitungen zu treffen, um kurzfristig reagieren zu können“, so Hamann und Winter.