„Anlässlich der Planung einer Bundesgartenschau ist es nicht nur zulässig, sondern auch erforderlich, Visionen zu entwickeln, auch wenn diese zunächst utopisch erscheinen mögen. Die Erfahrungen mit den Bundesgartenschauen in Kehl/Straßburg oder in Koblenz zeigen, dass bei einer solchen Gelegenheit auch Projekte realisiert werden können, denen man unter „normalen Umständen“ keine Realisierungschancen einräumen würde.“, erklärt SPD Stadtratsmitglied Dr. Till Müller-Heidelberg. „Anlässlich der Bundesgartenschau Kehl/Straßburg wurde dort eine Fuß-/Radbrücke über den Rhein gebaut, anlässlich der Bundesgartenschau in Koblenz eine Seilbahn, die auch heute noch Hauptattraktionspunkt von Koblenz ist.“, erinnert der Binger SPD Vorsitzende und stellv. SPD Fraktionsvorsitzende im Binger Stadtrat Rouven Winter.

„Aus denselben Gründen wie in Kehl und Koblenz – eine langfristige ökologische Mobilität zwischen den beiden Rheinufern – bietet es sich an, zur Bundesgartenschau 2029 eine Fuß-/Radbrücke über den Rhein zu errichten, etwa aus dem Bereich Hafen/Hotel Papa Rhein in Bingen nach Rüdesheim in die Nähe des Bahnhofs. Eine solche Brücke wäre nicht nur ein tolles Angebot der Bundesgartenschau 2029, langfristig wäre sie für die Menschen links und rechts des Rheins eine gut nutzbare Rheinquerung als Verbindung der Radfernwege und der Bahnhöfe Bingen und Rüdesheim.“, erklärt Müller- Heidelberg. Damit würde die Vermarktung des Mittelrheintals als Premiumziel des Radtourismus wesentlich verbessert, und es würden neue Möglichkeiten für Pendler eröffnet ist sich die Binger SPD sicher. „Eine solche Brücke wäre auch ein wesentlicher Pluspunkt für den ÖPNV im hiesigen Raum, da für viele Pendler mit der Fuß-/Radbrücke zum Bahnhof in Rüdesheim erhebliche Verbesserungen für die Anbindung nach Wiesbaden und Frankfurt erreicht würden.“, führt Winter Vorteile für Verkehr und Umwelt aus. Die Verbindung liege zudem außerhalb der Naturschutz- und FFH-Gebiete, sodass diesbezügliche Restriktionen für eine alternativ zum Vorschlag der SPD angedachte Brücke auf den Pfeilern der ehemaligen Hindenburgbrücke entfallen.

„Wenn in der Mitte des Stromes, auf der Landesgrenze Hessen/Rheinland-Pfalz und Gemeindegrenze Bingen-Rüdesheim Informationen zu Binger Loch und Rheinschifffahrt, Rochuskapelle, Mäuseturm, Hildegardklöster Rupertsberg und Eibingen, Germania geboten würden, könnte ein touristisches Highlight mit langfristiger Wirkung entstehen. Auch ein Weinstand mit dem Angebot aus allen vier Weinanbaugebieten, die sich hier treffen, wäre denkbar. In den Abendstunden könnte die Brücke mit LED-Lampen bestückt werden.“, erklärt Müller-Heidelberg, die zahlreichen Ideen, die hier umgesetzt werden könnten.

„Natürlich wäre ein solches Projekt nur mit Engagement der beiden beteiligten Landesregierungen realisierbar, weshalb diese eingebunden werden müssen.“, erklärt Winter. Die SPD hat daher für den kommenden Stadtrat beantragt, dass die Stadt Bingen Gespräche mit den Landesregierungen Rheinland-Pfalz und Hessen, sowie mit der Stadt Rüdesheim am Rhein aufnehmen soll, mit dem Ziel einer Fußgänger-/Radbrücke über den Rhein zwischen Hafen Rhein und Bahnhof Rüdesheim zur Bundesgartenschau 2029.