Die Entscheidung der Verwaltung, dem Bratwurststand der Metzgerei Brager unten am Rheinufer die Genehmigung zu entziehen, trifft in Bingen nicht überall auf Verständnis und positive Resonanz. Auch die SPD Bingen ist von dem Vorgehen nicht überzeugt und stellt sich hinter die Verantwortlichen des “Ankerplatzes” und der Metzgerei. “Wir begrüßen die Initiative der Gastronomen, in diesem ungewöhnlichen Sommer das Kulturufer mit neuen, kreativen Ideen zu beleben”, sagt Alina Hanss als Mitglied des Stadtrates (SPD). “Die Besucherzahlen in der kurzen Zeit belegen, dass die Idee genau richtig war, den Nerv der Zeit getroffen hat und Potential für mehr hat.” Mittlerweile sei das Angebot so vielfältig geworden, dass nun auch verschiedene Zielgruppen mit kleinerem Geldbeutel den Weg zum Rheinufer finden würden, betont Hanss.
Nun sei wichtig, in den Ausschüssen nach der Sommerpause Unterstützung zu signalisieren und die positiven Entwicklungen zu erhalten. Die Ideen seien auch perspektivisch zu verfolgen, wie sich der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Rouven Winter vorstellen kann. “Gerade das Rhein-Nahe-Eck bietet sich zum Beispiel für einen festen Weinstand an, der von wechselnden Winzern bewirtschaftet wird. Wir dürfen solche Ideen nicht im Ansatz kaputt machen, sondern müssen sie nutzen, erst recht in solch schwierigen Zeiten.”, meint Winter.
Der vorliegende Fall zeige, dass in der Verwaltung noch Bedarf nach Absprachen und Einigung bestehe. “Problematisch wird es schließlich, wenn Gastronomen nach Zusagen Investitionen tätigen und ihnen kurze Zeit später wieder die Genehmigung abgenommen wird. Das kann sich Bingen in Zukunft nicht mehr erlauben, auch um innovative Neugestaltungen nicht abzuschrecken. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen”, macht Hanss deutlich.
