„250.000 Euro will die schwarz-grüne Koalition im städtischen Busverkehr sparen ohne dazu konkrete Vorschläge zu unterbreiten und bringt damit ihren Dezernenten Jens Voll gewaltig in die Bredouille“, erklärt SPD-Pressesprecher Sebastian Hamann. „Die Vorstellung des neuen Verkehrskonzept, das mit großer Ersparnis bei deutlicher Verbesserung angepriesen wurde, macht jetzt vor allem eines klar: Die Ersparnis ist lächerlich gering und das Angebot wird schlechter“, betont SPD-Geschäftsführer Rouven Winter.

Die Sozialdemokraten kritisieren eine deutliche Verschlechterung für Fahrgäste aus Gaulsheim und Kempten, die nun auf ihrem Weg in die Innenstadt, den Hauptbahnhof oder weiter nach Büdesheim am Stadtbahnhof umsteigen müssen. „Das ist besonders für ältere und eingeschränkte Menschen eine doppelte Belastung“, bemängelt Winter. Zudem lasse der neuen Umlauf der Busse keinen Raum, um Verspätungen aufzuholen. „Gerade zu den Hauptzeiten im Berufsverkehr muss der Anschluss an die Züge gewährleistet sein“, fordert Winter. Auch die Dromersheimer müssen aus Sicht der SPD-Fraktion mit Nachteilen rechnen: Die Anbindung an den Ockenheimer Bahnhof sei sicherlich ein Gewinn, verlängere aber die Fahrzeit nach Bingen so sehr, dass die Verbindung völlig unattraktiv werde. „Hinzu kommen längere Umstiegszeiten in Büdesheim“, kritisiert Ratsmitglied Tom Schumacher (SPD). Die Streichung einiger Haltestellen in Büdesheim verschlechtere zudem die Feinerschließung im Stadtteil und führe zu längeren Fußwegen. „Die angekündigte Taktverbesserung zwischen Bingen und Büdesheim wird laut Konzept nicht kommen, so fahren auch künftig wieder zwei Busse mit wenigen Minuten Abstand hintereinander her“, zeigt Hamann auf, wie anfänglich beworbene Verbesserungen aus dem Konzept verschwinden.

„Was nun bleibt, ist eine Einsparung von maximal 40.000 Euro durch den Wegfall eines Busses und viele Verschlechterungen“, hält Winter fest. „Der schwarz-grüne Auftrag an Jens Voll lautet nun: Weitere Fahrten streichen.“
„Wie die Koalition das bereits schlechtere Angebot durch das neue Konzept noch weiter zusammenstreichen will, verrät sie aber bisher nicht“, kritisiert Hamann. Eines stehe jedoch fest: Ohne Streichungen in den Randlagen und am Wochenende sowie schlechtere Takte im Regelfahrbahn sei die seitens der Koalition geforderte Ersparnis nicht realisierbar. „Wir sind für Feinjustierungen und Nachbesserungen im Busverkehr offen, aber wir lassen uns den Busverkehr in Bingen nicht kaputt machen, weil Schwarz-Grün planlos 250.000 Euro sparen möchte“, so Hamann und Winter. „Der gute Busverkehr ist uns das Geld wert.“