Die Innenstädte stehen in starker Konkurrenz zu Einkaufsmärkten auf der grünen Wiese und dem Onlinehandel. „Diese Entwicklung ist leider auch in Bingen unübersehbar zu spüren“, erklärt Sebastian Hamann, SPD-Pressesprecher. So seien auch in Bingen viele Leerstände zu beklagen. „Falsch wäre es jetzt, sich mit der Situation einfach abzufinden und die Schuld im Onlinegeschäft zu suchen“, so Hamann. „Bingen muss aktiver werden.“ Deshalb wollen die Binger Sozialdemokraten die Chancen und den Schwung durch die Neueröffnung des CityCenters nutzen, um die Einkaufsstadt Bingen weiter nach vorne zu bringen.

„Dabei muss das Einkaufserlebnis in einer Innenstadt im Fokus stehen“, betont der SPD- Fraktionsvorsitzende Michael Hüttner MdL. Es habe einen anderen Charakter, ob man am PC, im großen Einkaufsmarkt oder eben in einer Innenstadt einkaufe. „Diesen Charakter müssen wir schärfen und stärker herausarbeiten“, blickt Hüttner auf das Einkaufsflair einer Innenstadt, die zum Flanieren, einem Schaufensterbummel und gastronomischen Angeboten auf den Plätzen einlädt. Wechselnde Aktionen könnten darüberhinaus den Kunden immer wieder was Neues bieten und das Interesse langfristig wecken.

„Hierfür braucht Bingen ein funktionierendes Citymanagement“, fordert Hamann. Es fehle derzeit an einer übergreifenden Koordination. „Wir brauchen einen breiten Schulterschluss zwischen dem Centerbetreiber, der Werbegemeinschaft, BUZ und der Stadtverwaltung“, erklärt Hamann. Die Drähte müssten in einem Citymanagement zusammenlaufen, um koordiniert und gezielt an der Weiterentwicklung Bingens zu arbeiten. „Dazu zählt auch die Akquise neuer Ladenbetreiber“, unterstreicht Hüttner. Man müsse die Hauseigentümer, Banken und Geschäfte zusammenbringen, um Wege zu finden, auch unattraktive Leerstände wieder zu beleben.

Daher stoßen die Sozialdemokraten einen Prozess mit dem Ziel an, wie ein Citymanagement für Bingen am besten gestaltet und aufgestellt sein muss, um erfolgreich zu sein. „Dafür laden wir Vertreter aus anderen Städten ein, um aus den Ergebnissen der Gespräche einen konkreten Vorschlag für ein Binger Citymanagement zu erarbeiten“, so Hüttner. „Uns liegt enorm viel an unserer Einkaufsstadt, deshalb muss Bingen jetzt aktiv daran arbeiten, dass die Innenstadt nicht nur dem Konkurrenzdruck standhält, sondern sich positiv weiterentwickelt“, so Hüttner und Hamann.