„In den letzten Wochen, hatte die gesamte Bundesrepublik mit Hochwasser zu kämpfen. Hierbei ist Bingen vergleichsweise glimpflich davon gekommen“, erklärt Stadtrat Rouven Winter (SPD).

„Die Stadt Bingen und insbesondere die Feuerwehr haben dabei mit großem Engagement alle Maßnahmen ergriffen, die der Stadt Bingen im Hochwasserschutz zur Verfügung stehen. Der Presse konnte man entnehmen, dass in der Bewertung des Wehrleiters Herrn Marco Umlauf, der Stadtteil Gaulsheim aber immer noch als der einzig problematische dargestellt wurde“, so Winter weiter.

So ist in Gaulsheim größtenteils gar kein Hochwasserschutz vorhanden und dort wo er vorhanden ist, drückt sich das Wasser durch die Schutzmauer. Sowohl die Stadt Bingen, als auch das Land Rheinland-Pfalz haben in der Vergangenheit erklärt, dass im Stadtteil Gaulsheim Handlungsbedarf besteht und es wurden bereits seit 1992 einige Maßnahmen ausgearbeitet und vorgestellt. „Der partielle Hochwasserschutz an den Rheinwiesen, blieb dabei bis heute die einzige umgesetzte Maßnahme“, stellt Winter fest.

Im Juli 2008 wurden vom Land Rheinland-Pfalz dem Bauausschuss, sowie bei einem Bürgergespräch den Anwohnern vier mögliche Maßnahmen vorgestellt, die letztlich alle verworfen wurden. „Einige davon zurecht“, erinnert sich Winter mit Blick auf die Schutzmauer über die Mainzer Straße, die den Stadtteil in einen geschützten und einen ungeschützten Bereich aufteilte.

Im April 2010 teilte die damalige rheinland-pfälzische Umweltministerin, Margit Conrad, dem Landtagsabgeordneten Michael Hüttner auf dessen Anfrage mit, dass das Land ein Interesse am Hochwasserschutz am Standort Gaulsheim habe.

„Aus einer daraufhin folgenden Korrespondenz mit dem damaligen Bürgermeister Thomas Feser und der damaligen Umweltministerin Margit Conrad ging in einem Schreiben aus Januar 2011 hervor, dass es einen moderierten Gesprächskreis in Gaulsheim geben solle, der die Verbesserung von Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge, sowie die Vermeidung von Hochwasserschäden zur Folge haben sollte. Dieses hat bis heute leider nicht stattgefunden“, erklärt Winter.

Für die kommende Stadtratssitzung im August, hat die SPD Fraktion daher eine Anfrage gestellt, um nachzuhaken, wie nun der Sachstand um die Kommunikation mit dem Land steht.

„Uns allen ist bewusst, dass das Thema Hochwasserschutz in Gaulsheim schwierig zu lösen ist. Enorme Kosten, Eigentumsrechte und Naturschutz sind Faktoren, die erklären, warum das Thema schon so lange auf der Agenda steht. Um einen Konsens zu finden, muss der moderierte Gesprächskreis aber nun endlich stattfinden, sonst tut sich auch in den nächsten Jahren nichts in Gaulsheim“, so Winter abschließend.