Bei einem Stadtrundgang mit Mitgliedern des Behindertenbeirats machte sich die SPD-Stadtratsfraktion ein Bild aus Sicht der Betroffenen. So zählten Rollstuhlfahrer sowie Personen mit Rollator und Gehbehinderte mit Stock zu den Teilnehmern. „Es gibt keine einzige öffentliche Toilette für Rollstuhlfahrer“, macht Dr. Till Müller-Heidelberg, SPD-Fraktionsvorsitzender, auf ein großes Problem aufmerksam. Neben dieser und weiteren größeren Maßnahmen, die erst mittel- und langfristig verbessert werden können, gibt es aus Sicht der Sozialdemokraten Maßnahmen, die kurzfristig umgesetzt werden könnten und sollten. „Wir sehen hier keine übermäßigen Kosten, wohl aber eine erhebliche Erleichterung für die Betroffenen“, unterstützt OB-Kandidat Michael Hüttner das Anliegen.

So sei die Toilette im Kulturzentrum nur über eine Treppe zu erreichen. Das Fehlen eines Handlaufs erschwert die Benutzung schon für Gehbehinderte mit Stock. „Daher bitten wir die Verwaltung einen Handlauf zu installieren, eine Maßnahme die bereits vor drei Monaten direkt beim Baudezernat angesprochen wurde, ohne dass bis heute etwas geschehen ist“, so Müller-Heidelberg. Am Ausgang der Fußgängerzone zur Schmittstraße wäre zudem ein Zebrastreifen zu dem kleinen Plätzchen „Mainzer-Hof-Eck“ nützlich.

Auch am Bürgerbüro sehen die Sozialdemokraten Verbesserungsmöglichkeiten. So gebe es zwar einen barrierefreien Nebeneingang rechts vom Haupteingang, allerdings fehle die Möglichkeit für Rollstuhlfahrer dort auf sich Aufmerksam zu machen. „Deshalb soll in niedriger Höhe für Rollstuhlfahrer eine Klingel angebracht werden“, erklärt Hüttner. Zum anderen gebe es zwar einen Behindertenparkplatz auf dem Friedrich-Ebert-Platz, doch müssten zum Erreichen des Bürgerbüros zum Überqueren der Straßen beiderseitig Bordsteine überwunden werden, was für einen Rollstuhlfahrer alleine unmöglich ist. Hier bitten die Sozialdemokraten, die Bordsteine abzusenken.

„Wir sehen mit diesen ersten, kleinen Maßnahmen schon deutliche Verbesserungen für gehbehinderte Personen, daher haben wir die Verwaltung in einem Schreiben gebeten, diese schnell umzusetzen“, so Michael Hüttner abschließend.